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Baustoffe im Vergleich

Die eingehende Betrachtung zeigt, dass ein Großteil der Problemstoffe erst in der Ausbauphase verwendet wird. Bodenbeläge, Farben, Lacke und Anstriche, Kleber, Dämmstoffe, Spanplatten aus fossilen oder größtenteils fossilen Rohstoffen sind die Emittenten von Lösemitteln, Weichmachern, Formaldehyd und Schwermetallen.

Sie bilden die letzte Oberfläche, die Haut, die dem Benutzer unvermittelt entgegentritt. Und sie bilden eben auch die große Fläche, ihre Ausdünstungen summieren sich und werden über einen langen Zeitraum ungefiltert abgegeben.

Sie werden in großindustriellen Anlagen unter Anwendung von zahlreichen Gefahrstoffen und von nicht erneuerbarer Energie hergestellt. Die Wertschöpfung für die regionale Wirtschaft ist dabei gering, die Belastung für Mensch und Umwelt groß.

Sie steigern durch ihr elektrostatisches Verhalten die elektrische Aufladung und leisten durch ihre geschlossenporigen Oberflächen keinen Beitrag zum Feuchtigkeitsausgleich, zur Schallabsorbtion und zur Luftreinigung. Ihr Vorteil liegt in der „Pflegeleichtigkeit" und im niedrigen Preis.

Und so wie sie in der Bauphase als letzte Baustoffe in unsere Wohnhäuser und an unsere Arbeitsplätze gelangen, so sind sie von allen Baustoffen auch die jüngste Entwicklung.

Noch vor dem 2. Weltkrieg war der Anteil der industriellen Kunststoffe im Bauwesen verschwindend gering. Es ist anzunehmen, dass durch die Verknappung des Erdöls in den nächsten 80-100 Jahren auch die Bedeutung von fossilen Baustoffen wieder abnehmen wird.

Nachwachsende Rohstoffe werden wieder an Bedeutung gewinnen. Neue Werkstoffe, biologische „Kunststoffe" und gute alte Materialien werden an ihre Stelle treten.

Diese werden in Klein- und Mittelbetrieben vor Ort gewonnen und verarbeitet, wodurch sich die Transportwege verkürzen und die Wertschöpfung der regionalen Wirtschaft zu gute kommt.

Auch im Bereich der Baustoffe für tragende Bauteile gibt es Innovationsspielraum, wie zum Beispiel Kompositbauweisen aus Holz und unbewehrtem Beton, oder der Einsatz von Glas- und Karbonfasern statt Stahl als Betonbewehrung.

Inzwischen liegt es an interessierten Planern und an aufgeklärten Bauherren, diese Trend-wende einzuleiten und mit zu tragen.

Im Folgenden wird ein Blick auf die einzelnen Baustoffe geworfen. Um die Datenmenge übersichtlich zu halten, wird nur auf einzelne Aspekte eingegangen. Eine detaillierte und umfangreiche Information steht auf der Internetplattform wecobis zur Verfügung.

Die Systematik der Baustoffe wurde von wecobis übernommen und deckt die in der Baupraxis gängigen Materialien ab. Einzelne in der Praxis wenig bis nicht relevante Baustoffe werden in der weiteren Betrachtung eben so wenig berücksichtigt, wie lösemittelhaltige Kleber, Anstriche und Lacke, für die es wasserverdünnbare Alternativen gibt.

Den Dämmstoffen wird auf Grund ihrer mengenmäßigen Bedeutung ein eigenes Kapitel gewidmet.

Metalle nehmen innerhalb der Baustoffe eine Sonderstellung ein und werden auch einer eigenen Betrachtung unterzogen.

 

Sofern zwischen den Angaben von wecobis und einzelnen Ökolabels widersprüchliche Angaben existieren, wird der betreffende Baustoff auf dieser Homepage gemäß der strengeren Bewertung beurteilt.

Ein aktuelles Beispiel dafür sind die unterschiedlichen Beurteilungen von Elastomer-Bodenbelägen durch das Ökolabel „Blauer Engel" und „wecobis".

Der Elastomer-Bodenbelag Noraplan hat das Umweltzeichen des „Blauen Engels" erhalten und wird als emissionarm eingestuft. Im Gegensatz dazu zählt „wecobis" zu den Elastomer-Bodenbelägen eine ganze Reihe von ökologischen und baubiologischen Bedenken auf, ohne dabei auf ein bestimmtes Produkt ein zu gehen.

Dem Nutzer dieser Homepage wird daher ausdrücklich empfohlen, für eine ökologische und baubiologische Beurteilung von Baustoffen auch andere Quellen, wie die Ökolabels „Blauer Engel", „natureplus" und „baubook" heran zu ziehen und sich so ein eigenes Bild zu machen.

Eine baubiologische, d.h. gesundheitsrelevante Bewertung hat stets den höchsten Sicherheitsstandards zu entsprechen.

Allgemein gilt, dass auf Erdöl basierende Produkte aus baubiologischer Sicht nicht zu empfehlen sind.