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WärmedämmungenAn der Sinnhaftigkeit energieeffizienter Bauweise zweifelt angesichts der Energiepreise niemand. Im Gegenteil, Energieeffizienz ist ein Trend, der eine Welle von Innovationen für das Bauwesen generiert. Auch der Gesetzgeber hat den Energieverbrauch von Neu- und Altbauten einer strengeren Regelung unterworfen und damit die technologische Entwicklung in diesem Bereich vorangetrieben. Seit 2008 besteht die gesetzliche Verpflichtung den Energieverbrauch für Neubauten mittels Energieausweis nachzuweisen. Aber auch für Altbauten besteht diese Verpflichtung seit 2009 gegenüber den Mietern bzw. gegenüber den Käufern einer Immobilie. Seit 1.1.2010 gilt für den Heizwärmebedarf beim Neubau von Wohngebäuden eine Obergrenze von 66,5kwh/m2a. Für Nicht-Wohngebäude gilt seit diesem Datum eine Obergrenze von 22,75kwh/m3a. Hatten Gebäude aus den 70er-Jahren noch einen Energieverbrauch von 200kwh/m2a und mehr, so sind heute Werte von 30kwh/m2a guter Durchschnitt. Bei Passivhäusern geht der Verbrauch sogar herunter auf 10kwh/m2a. Erreicht werden diese Verbesserungen der Energieeffizienz durch:
Was bedeutet dieser Trend zur Energieeffizienz aus baubiologischer Sicht? Wärmedämmen gilt als ökologische Maßnahme per se. Dass es sich bei den verwendeten Dämmstoffen teilweise um ökologisch und auch baubiologisch problematische Materialien handelt, ist weitgehend unbekannt.
Aus ökologischer Sicht ergeben sich im Sinne der Kriterien für Nachhaltiges Bauen folgende Kennzahlen für die einzelnen Dämmstoffe:
umweltrelevante Kenndaten über Dämmstofe jeweils für 1m3 | Quelle: "Okobau.at" Für eine baubiologische und damit gesundheitliche Bewertung reichen diese Kennzahlen aber nicht aus. Dazu bedarf es einer eingehenden Betrachtung auch des Gesamten Lebenszyklus, von der Herstellung, über die Verarbeitung, die Nutzung bis hin zur Endverwertung oder dem Recycling. Dabei zeigt sich, dass die künstlichen Mineralfasern auf Grund ihrer Lungen-gängigkeit als potentiell krebserregend einzustufen sind. Die Dämmstoffe aus synthetischen-organischen (fossilen) Rohstoffen werden über eine Kette von chemischen Prozessen aus Erdöl bzw. Erdgas hergestellt. Dabei sind bei jedem einzelnen Schritt der Synthese giftige, explosive und gesundheitsschädigende Substanzen beteiligt. Die chemische Industrie gibt keinen Einblick in die ökologische Sicherheit dieser Produktionsprozesse, sondern suggeriert in ihrer Werbung das Bild einer heilen Welt. Die noch größere baubiologische und ökologische Problematik liegt aber in den verwendeten Additiven, wie zum Beispiel dem Flammschutzmittel HBCD, das als persistentes Umweltgift gilt und beim Verbrennen Dioxin freisetzt. Es wird als Flammschutzmittel bei Polystyrol eingesetzt und steht auf EU –Ebene auf der Liste der zu verbietenden Substanzen. Da es für die Produktion von Polystyrol keinen Ersatzstoff für HBCD gibt, kommt dieses Verbot einem Aus für diesen Dämmstoff gleich. In Summe gilt für die Verwendung von Dämmstoffen die einfache baubiologische Regel: Dämmungen aus nachwachsenden und mineralischen |