metalle

Metalle

Neben dem Verzicht von Produkten der chemischen Industrie zugunsten von Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen gibt es noch einen zweiten für die Baubiologie wesentlichen Fragenkreis, der vor allem die Verwendung von Metallen betrifft.

Metall sind in ihrer Nutzung weitgehend schadstofffrei, wären also aus baubiologischer Sicht nicht abzulehnen. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass die Gewinnung der metallischen Rohstoffe mit gravierenden Umweltbelastungen verbunden ist. Enormer Landverbrauch, vor allem in Ländern der dritten Welt, Emission von giftigen Schwermetallen, die Böden und Wasser belasten und was am schwersten wiegt ein exorbitanter Verbrauch von nicht erneuerbaren Energien und damit verbundene CO²-Emissionen.

Die häufigste Anwendung von Metallen im Bauwesen ist die von Bewehrungsstahl in Stahlbeton. Je nach Spannweiten und statischem System ist mit einem Stahlverbrauch von 110-160kg/m3 Beton zu rechnen.

Ein Vergleich der Umweltkennwerte der verfügbaren tragenden Baustoffe zeichnet ein deutliches Bild:

 WANDSTÄRKE 20CM HOLZ STÄNDERWAND

ZIEGEL

STAHLBETON

Primärenergie nicht erneuerbar
MJ/m²

400

600

625

Primärenergie erneuerbar
MJ/m²

840

100

36

Wasserverbrauch
kg/m

64

106

390

CO²-Emission
kg CO²/m²

-64

42

72

Masse
kg/ m²

50

240

480


Auch hinsichtlich der Verwendung von Stahlbeton ist eine Gewichtung vonnöten. Für die meisten Baubiologen ist Beton ein Baustoff, der abzulehnen ist. Aus meiner Sicht bietet aber Beton so viele Vorteile (Festigkeit, Brandverhalten, Wirtschaftlichkeit, Formbarkeit, Recyclierbarkeit) und ist auch die Grundlage einer modernen Baukultur, dass die Nachteile (Landschaftsverbrauch, Primärenergie-Einsatz und CO² Ausstoß bei Zementproduktion) bei sinnvoller Anwendung in Kauf genommen werden können. Zumal Beton keinerlei gesund-heitsgefährdende Substanzen emittiert. Es gilt allerdings, den Einsatz von Beton auf ein Minimum zu beschränken. Das wirkt sich auch auf die Behaglichkeit und die Baukosten positiv aus.

Weitere Anwendungen von Metallen betreffen:

  • Stahl für Fenster und Fassadenprofile, für Rohrleitungen, Beschläge, Geländer
  • Aluminium für Fenster und Fassadenprofile, Fassadenverkleidungen, Beschläge
  • Kupfer für Rohrleitungen, Elektroleitungen, Dacheindeckungen und Fassadenverkleidungen
  • Zink für Dacheindeckungen

Für Fensterprofile bietet sich Holz als Alternative an. Aber auch für Vorhangfassaden gibt es attraktive Kombinationen aus tragender Holzstruktur und korrosionsbeständigen Glashalte-profilen aus Aluminium. Für Dacheindeckungen gibt es als Alternative zum Blechdach die Ziegeleindeckung oder das bituminöse Flachdach. Auch für Fassadenverkleidungen stehen eine Reihe von architektonisch gut geeigneten Alternativen zu Stahl- und Aluminiumblechen zur Verfügung. Dazu gehören Faserzementverkleidungen, Holzverkleidungen und Vollwärmeschutzsysteme mit Silikatputzen.

Dazu noch ein ökologischer Vergleich der Baustoffe:

  HOLZ STAHL

ALU

KUPFER

ZINK

Primärenergie nicht erneuerbar
MJ/t

980

12400

146000

9500

38000

Primärenergie erneuerbar
MJ/t

20520

985

43800

1320

13000

Wasserverbrauch
kg/t

16900

5260

17800

25200

k.A.

CO²-Emission
kg CO²/t

-1554

874

10700

586

2440


Daraus lässt sich eine weitere baubiologische Regel ableiten:

Baustoffe aus nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen statt Metalle zu verwenden.